Marathon um Hof

Seit dem Frühjahr bin ich wieder auf Dienstreisen und diese nutze ich immer gerne zum Laufen in anderen Städten. Ich plane mir im Vorfeld schöne Strecken mit unterschiedlichen Distanzen, die ich dann je nach Wetter, Zeit und Lust nach dem Ende des Arbeitstages laufen kann. Ende Mai war ich in Hof und lief dort zwei Strecken – eine kürzere durch den Bürgerpark Theresienstein und am Tag darauf einen Marathon um Hof.

Bereits am ersten Tag in Hof dachte ich mir, die Aussicht vom Rathausturm müsse doch sehr schön sein und an der Turmtür war der Hinweis „Schlüssel in der Touristeninfo„. So startete ich meinen Marathon mit einen Abstecher in die Stadt um erst einmal den Turm zu besteigen. Vom Turm aus einmal ums Eck und nach Abgabe meines Laufrucksacks als Pfand bekam ich den Schlüssel für den Turm. Es ist schon etwas ungewöhnlich, den Schlüssel für den Turm zu bekommen und alleine die 152 Stufen nach oben zu gehen. Belohnt wurde ich mit einem super Ausblick auf die Stadt und die nähere Umgebung.

Entlang der Saale zum Untreusee

Nachdem der Schlüssel wieder abgegeben war, konnte mein Lauf um Hof richtig starten. Durch die Stadt lief ich zur Fränkischen Saale, an der es Richtung Süden ging.

Ich folgte dem Radweg, der nach Verlassen Hofs etwas Schatten bot, aber schon bald sehr sonnig war. Nahe der Staumauer erreichte ich den Untreusee, der sehr schön in die hüglige Landschaft eingebettet liegt. Über die Staumauer führte mich der Schotterweg direkt am Ufer entlang und nach etwa einem Kilometer erreichte ich ein Waldstück, in dem es wieder angenehm schattig und etwas kühler war. Ich lief an der Abkürzungsmöglichkeit im unteren Bereich des Sees weiter und ganz im Süden verließ ich das Ufer, um einen Abstecher zur Glänzlamühle zu machen.

Auf dem Weg dorthin gab es einen größeren Anstieg zu überwinden, der in der Nachmittagshitze nicht besonders angenehm war. Aber ich hatte ausreichend Wasser, Gels und Traubenzucker dabei. Kurz vor der Mühle führte der Weg auf der gegenüberliegenden Seite des Mühlbach wieder zurück. Im Wald dann ein erschreckendes Bild mit einer großen Fläche an kahlen Bäumen bzw. standen nur noch die Baumstämme. Ich lief Richtung Eppenreuth und schwenkte zur Eppenreuther Mühle ein, um so wieder zum Untreusee zu gelangen.

Entlang des Westufers

Bei km 15 erreichte ich wieder das Seeufer und anschließend die Brücke zum anderen Ufer. Ich blieb auf der westlichen Seite und lief den Weg nach Norden – immer direkt am Ufer mit schönen Liegewiesen und Bänken für eine Rast. Am oberen Ende des Sees lag ein schöner Spielplatz und ein Labyrinth. Ich blickte nochmals zum See und lief nach Christiansreuth weiter.

Nach einem kurzen Abschnitt durch den Ort ging es auf einem schmalem Weg über Wiesen, die in voller Blütenpracht standen. Es war einfach herrlich! Am Ortsrand lief ich weiter, dem höchsten Punkt der Strecke entgegen. Etwa bei km 23 erreichte ich den Bismarkturm auf einer Anhöhe. Auf knapp 600 Meter liegt der 1915 fertig gestellte, 25 Meter hohe Turm, dessen Besichtigung leider nicht möglich war.

Vom Bismarkturm in den Norden

Nach einer kurzen Pause am Bismarkturm lief ich etwas bergab und gelangte nach Rosenbühl, und über einen sonnigen Weg nach Osseck, von wo aus ich Richtung B19 lief und der Straße ein Stück folgte. Ich passierte einen alten jüdischen Friedhof, bevor ich Richtung Funkanlage abbog. Hier oben kam ich an vielen Feldern vorbei und es die hügelige Landschaft mit den Wolken war ein Traum. Die Funkanlage erreichte ich etwa bei km 27 und nun ging es erst einmal wieder bergab – von etwa 570 auf 470 Meter. Schön, es einfach laufen zu lassen!

Nun folgte wieder ein Stück auf Teer. Es ging durch Vogelherd bergab zur B173, durch den Park zum Schloss Hofeck und weiter nach Unterkotzau, wo ich wieder an die Saale stieß.

Durch eine Brückenbaustelle verlief ich mich erst einmal, fand aber dann doch meinen Weg. Ich querte den Fluss an der Baustelle und lief auf der nördlichen Seiten an der Saale entlang. Teilweise war der Weg mit Brennnesseln zugewuchert, so dass das Laufen hier keinen Spaß machte.

Rückweg nach Hof

An der Bahnbrücke Unterkotzau zeigte die Uhr 32 km an und es ging nun zurück Richtung Hof. Ich lief ein längeres Stück entlang der Saale und gelangte wieder nach Hof und in den Bürgerpark Theresienstein. Der Park ist einfach wunderschön! Auf den Pfaden geht es durch den angelegten Park, in dem es immer wieder etwas zu entdecken gibt, wie ich an den beiden Tagen feststellte.

Endspurt

Entlang des Lettenbachsee erreichte ich wieder die Saale, an der ich weiter nach Süden in die Altstadt lief. Knapp 39 km zeigte die Uhr an der Brücke zu meinem Hotel an. Mist! Also mussten noch ein paar Kilometer angehängt werden. So baute ich eine Schleife zum Hauptbahnhof ein und über die Marienstraße lief ich zur Neustadt, folgte anschließend dem Sigmundsgraben bevor ich nochmals an der Saale entlang lief. Nun war es nur noch ein kurzes Stück und es war geschafft. Nach knapp 4 Stunden bin ich meinen Marathon um Hof gelaufen. Ein gutes Gefühl!

Marathon #4/2022: 42,22 km, 3:58 Std.

Download file: Marathon-Hof.gpx

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